– Smarte Laternen ohne Strom –
Lange war SMIGHT von der Idee begeistert, Straßenlaternen (wer hat sie früher nicht auch mal „ausgetreten“) mit IoT, Sensoren und E-Auto-Ladesteckern smarter, intelligenter, besser zu machen. Nicht so smart für die Produktentwicklung war immer wieder, dass in diesen Straßenlaternen tagsüber nur wenig und nachts gar kein Strom lief. Schade, aber wie so oft im Innovationsleben nicht umsonst. In diesem Falle lernte man in Karlsruhe wie das Internet of things funktioniert, also wie Sensoren am Laufen gehalten werden und die gewonnenen Informationen sicher irgendwo ankommen, um dort weiterverarbeitet zu werden.
– Das Bessere liegt oft gar nicht so weit weg –
2019 kam dann die Wende weg von der Laterne hin zur Verteilnetzstation um die Ecke. Die hatte im Gegensatz zur Laterne nämlich immer ordentlich Strom zur Verfügung, nur wusste niemand so recht, was noch in ihr bzw. im Niederspannungsnetz los ist. Also, ob die Last steigt, weil ich grad mein E-Auto an der Wall-Box lade oder die Wärmepumpe starte. Das war früher relativ egal, also unser Stromverbrauch nach Standardlastprofilen lief. Heute und zukünftig jedoch sind smarte Trafos ein wesentlicher Faktor für das Gelingen der Energiewende. Die findet eben vor allem in den Verteilnetzen statt, wo die Prosumer sich ihre emissionsfreie Energiewelt neu zusammenbauen. Damit uns dabei nicht die Verteilnetze schlapp machen, müssen Netzbetreiber genau sehen und überwachen können, wie sich unser aller Energieverhalten verändert, wo es abnormal oder gar kritisch wird. Am besten auch als Prognose in die Zukunft. All das macht SMIGHT Grid 2.
– Design-Thinking für Netz-Monteur:innen –
Im Fokus der Entwicklung standen nicht nur technische Weiterentwicklungen der ursprünglichen Laternenlösung, sondern auch die Nutzer:innen in Gestalt der Netzmonteur:innen. Sie hantieren mit dicken Handschuhen an den Trafostationen, haben wenig Zeit auf ihrer Tour und wollen schnell weiter. Mit SMIGHT haben sie ein paar Kartons zusätzlich im Auto und können innerhalb einer Stunde die SMIGHT-Lösung in die Station reinklipsen. Über eine App erfolgt die Registrierung für den Datenverkehr. Ab dann funkt die für ca. 5000,00 EUR eingebaute Lösung, 1x pro Minute, wieviel Strom rein und raus geht. Früher gab es lediglich einen Schleppzeiger, an dem die Monteur:innen nur ablesen konnten, was in der letzten Zeit maximal durch die Station geflossen ist. Weil SMIGHT auch alle Phasen überwacht, können schon heute Optimierungspotenziale für die Netzstabilität entdeckt werden.
– Smarte Anreizregulierung! Anybody? –
Mehr über diese spannende Reise erfahrt ihr in dieser Folge mit Oliver Deuschle, einer von zwei Geschäftsführern bei SMIGHT und ein echter Vollblut-Netzer, der natürlich genau weiß, wie das Netzgeschäft da draußen funktioniert. Wir dröseln auseinander, wie das Ganze funktioniert und besprechen, warum jetzt nur noch die Anreizregulierung der Bundesnetzagentur smarter werden muss, damit wir auch mit unseren Netzen aus dem fossilen Zeitalter herauskommen.
Viel Freude beim Hören!