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Published 09. September 2021

– Ein grüner Stadtwerke-Geschäftsführer –

Norbert Zösch war in seinem Leben oft einer der jüngsten und noch öfter einer der ersten. „Du musst kommen, da brauchst gar nicht erst lange überlegen …“, sagte man damals zu ihm, als es darum ging, als noch junger Energieingenieur zu den Stadtwerken in seinem Heimatort Haßfurt zu kommen. Dort ist er jetzt schon sehr lange Geschäftsführer und seit kurzem ist er dann noch bei den Grünen eingestiegen (BTW selten, diese Kombination). 

– Haßfurter Energie-Leuchtturm –

Haßfurt in Unter-Franken ist mit rund 13000 Einwohnern klein und die Stadtwerke sind noch kleiner, aber was sie in den letzten Jahrzehnten an energiewirtschaftlichen Themen gerockt haben, ist schon sehr bemerkenswert, ein echter Leuchtturm für eine innovative und klimapositive Stadtwerke- und Energiewirtschaft

– Für alle Disziplinen gemeldet –

Zusammen mit so unterschiedlichen Unternehmen wie der großen SIEMENS oder der grünen Greenpeace hat Norbert mit seinem Team nahezu alle Themen ins Stadtwerk bzw. in die städtischen Betriebe eingebaut, die man sich so vorstellen kann. Und vor allem: viel früher als es sich fast alle anderen Stadtwerke vorstellen konnten:

Öko-Strom, E-Ladesäulen, Öko-Gas, Wasser, Wärme, Tiefgarage, Erlebnisbad, Eissportstadion, Rechenzentrum, Power-to-Gas-Anlage (bald mit Erweiterung zum Wasserstoff-Blockheizkraftwerk), Bürgerbeteiligungsprojekte.

Dazu kommen im Verbund mit anderen Stadtwerke die verschiedensten Forschungsprojekte zum Beispiel zu Flexibilitätsmärkten, Energiegemeinschaften, eFuels, Verteilnetz-Lastmanagement, dezentrale Energiesysteme, Engpassmanagementsystem für Hoch- und Mittelspannungsnetze, Energiemanagement für Prosumer-Haushalte, …

… bestimmt habe ich noch was vergessen, aber das reicht ja auch so schon. Fast. Denn bundesweit bekannt geworden sind die Haßfurter mit ihrem sagen wir mal sehr frühen Smart-Meter-Roll-out. Schon sehr lange (2008) sind alle Haßfurter (für 1,4 Mio. EUR) mit digitalen Zählern für Energie, Wasser und Wärme ausgestattet. Einfach auch weil es für Norbert schon früh feststand, dass eine Energiewende ohne Smart-Meter nicht klappen wird. Keine Frage.

– Sag mir nur … wie? –

Natürlich will ich von Norbert vor allem eines wissen: Wie zum Teufel kann es so ein kleines Stadtwerke das alles schaffen? Woher kommt all das Geld und das notwendige Know-how? Besonders interessiert mich, wie es Norbert in all den Jahren geschafft hat, seine Gremien davon zu überzeugen, seine innovativen Ideen über teilweise sehr lange Zeit mit zu gehen aka mit zu finanzieren.

– Ärmel hoch und schlau gemacht –

Dabei war das leidliche Geld oft gar nicht mal so entscheidend. Vieles wurde im besten Sinne hemdsärmelig begonnen, indem man einfach mit dem startete, was da ist und was vor Ort ist, also der örtlichen Sparkasse für die Finanzierungen oder das Gymnasium für die ersten Entwicklungs-Schritte der Energiemanagement-App. 

Sehr geholfen hat es auch, die Aufsichtsgremien mit energiewirtschaftlicher Fachkompetenz aufzurüsten. So ist zum Beispiel Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch von der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden, ein echter Experte  in Sachen Erneuerbare Energien und Energieeffizienz und Initiator der Netzwerkkonferenz Kommunale Energiewende, im Aufsichtsrat der Haßfurter.  

Auf die Frage, wie er das nun wieder geschafft hat, einen Professor aus Amberg nach Haßfurt in den Aufsichtsrat zu holen, sagt Norbert: „Indem man sie zwingt. Ich habe gesagt, Du musst da kommen, brauchst gar nicht lang überlegen.“

Viel Spaß beim Hören!

2 Kommentare

  1. Christopher Christopher

    Schöner Artikel! Haßfurt liegt aber in Unterfranken bei Schweinfurt 😉

    • utilityhost utilityhost

      Danke Christopher für das positive Feedback und die Korrektur … habe ich gleich von Ober auf Unter geändert 🙂

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