Bernd Reichelt ist schon ein sehr besonderer Mensch und Geschäftsführer eines deutschen Stadtwerkes. Sehr offen, verletzlich, immer Positives suchend geht er auf Menschen zu und versucht, die Dinge in eine gute Beziehung zu lenken.
Ein perfekter Gast für den Auftakt einer kleinen, neuen U40-Reihe “Stadtwerke Inside/Out”, in der endlich die Menschen zu Wort kommen sollen, die in deutschen Stadtwerken heute noch aktiv und gerne exponiert Verantwortung tragen. In vielen, auf jeden Fall sehr guten U40-Folgen bisher haben wir, habe ich sehr oft über und nicht mit ihnen gesprochen:
Vorstände, Geschäftsführer, “Leitende”, die ihr (kommunales) Unternehmen in den letzten Jahrzehnten durch Liberalisierung, Dekarbonisierung und Digitalisierung steuern mussten, oftmals mit “klassischen” Ausbildungslinien und Wertvorstellungen im Gepäck hinaufblickend auf einen kapitalen Veränderungsberg der 8000er-Klasse. Mit ihnen möchte ich endlich besprechen, wie man diese Organisationskonstrukte namens “Stadtwerke” verändert, ausrichtet und mit all den guten Tipps und Ratschlägen von außen auf das nächste Daseinslevel hebt.
Dieses „Mit-statt-Über“ ist auch einer der Grundwahrheiten, die Bernd in seiner frühen Jugend mit auf den Weg bekommen hat. Aufgewachsen in einer Spähre aus katholischer Soziallehre mütterlicherseits und dem kämpferischen Kommunismus des Stiefvaters entstand bei Bernd ein Menschenbild, das ihn sein ganzes privates und berufliches Leben in den letzten 55 Jahren begleitet hat. Der Mensch ist wichtig und daraus folgend vor allem die anständige Art des Umgangs miteinander.
Aber Bernd wollte nicht nur gut zu Menschen sein, er wollte auch Gutes tun, etwas was man immer braucht, was anderen Menschen, was der Umwelt gut tut. Daseinsvorsorge kann man das auch nennen, heute immer noch der eigentliche Unternehmenszweck so vieler kommunaler Stadtwerke in Deutschland. Hildesheim, Munster und Menden waren bislang die Stadtwerke, in denen der viel-studierte und weit gereiste Ver- und Entsorgungsingenieur nach Mitteln und Wegen suchte, diesen sehr auf das menschliche und technische Funktionieren ausgelegten Organisationen mehr Sinnstiftung und Beziehungsorientierung zu geben.
Wir sprechen in dieser sehr persönlichen U40-Folge über seine Prägungen, seine Begegnungen und seine Entwicklung hin zu einem „ungebossten“ Stadtwerke-Geschäftsführer, zu einem von 23 Teamleitern, der sich selbst vor allem nicht zum Maß aller Dinge macht.
Ich wünsche mir von Herzen, dass diese Podcastfolge möglichst Menschen in ähnlichen Positionen erreicht, inspiriert und vielleicht auch Lust macht, in einer der nächsten Folgen dabei zu sein.
Viel Freude beim Hören dieser U40-Folge!